Eigentlich fing der vierte Tag des Rennens ganz gut an. Bei der Abfahrt in Cortez hat es zwar noch leicht genieselt, aber das war bei der nächsten Time-Station in Durango schon längst vergessen. Dort konnte ich auch meine bisher einzige Zeitstrafe von 15 Minuten absitzen - kurz nach dem Start am Mittwoch in Kalifornien war eines meiner Begleitfahrzeuge in eine Straße abgebogen, wo es nicht hätte fahren dürfen. Das Race Across America hat strenge Regeln, für das Pace-Car, das Media-Car und das Wohnmobil ist es theoretisch eine Führerscheinprüfung über knapp 5000 Kilometer. Na ja. Die 15 Minuten waren als Pause aber ganz praktisch, denn gleich danach ging es in Richtung Pagosa Springs und Richtung Wolf Creek Pass - mit 3300 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Punkt des Rennens. Die Steigung habe ich ganz gut bewältigen können, auch die Abfahrt, die sehr gefährlich ist. Doch danach hatte ich richtig Pech: Ich bin zwar noch in den Ausläufern der Rocky Mountains unterwegs, steuere aber schon die Great Plains an, die weiten Ebenen in der Mitte des Landes. Dass die extrem windig sein können, wusste ich - bei meinem letzten RAAM vor zwei Jahren konnte ich dank Rückenwind richtig Kraft sparen. In diesem Jahr war es genau andersrum: Der Gegenwind war eine Tortur. In Alamosa, wenige Kilometer vor Time Station 18, habe ich mich dann entschlossen, die Etappe zu unterbrechen - und auf maximale Regeneration zu setzen: Duschen, Massage, Essen, Ausspannen, einen Blog-Eintrag diktieren und dann: Schlafen, schlafen, schlafen. Morgen früh geht es weiter, um vier Uhr morgens. Der aufgehenden Sonne entgegen.
Samstag, 12. Juni 2010
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